Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
Wie errechnet sich die Einsatzzeit einer Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) spielt eine zentrale Rolle im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Doch wie wird die Einsatzzeit dieser wichtigen Fachkraft berechnet? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die Berechnung der Einsatzzeit, relevante Faktoren wie den WZ-Code, Stunden pro Beschäftigtem im Jahr und die Aufteilung der Einsatzzeiten zwischen der Fachkraft für Arbeitssicherheit und dem Betriebsarzt.
Wann benötigen Sie eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Die Notwendigkeit einer Fachkraft für Arbeitssicherheit ergibt sich in der Regel ab dem ersten Beschäftigten, abhängig von der Art des Unternehmens und den Risiken, die in der Gefährdungsbeurteilung identifiziert wurden. Unternehmen mit besonderen Risiken (z.B. in der Produktion, Chemie oder Bau) benötigen eine intensivere Betreuung, während Unternehmen mit geringeren Risiken (z.B. Bürobetriebe) eine reduzierte Einsatzzeit haben können.
Berechnung der Einsatzzeit: Der WZ-Code und die Grundbetreuung
Die Einsatzzeit einer Fachkraft für Arbeitssicherheit wird in der Regel auf Basis des sogenannten WZ-Codes (Wirtschaftszweigcode) berechnet. Der WZ-Code gibt an, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist, und ist entscheidend für die Festlegung der Einsatzzeiten. Unter folgendem Link finden Sie die Liste mit den WZ-Codes:
Die DGUV Vorschrift 2 (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) definiert die Grundbetreuung in Abhängigkeit vom WZ-Code. Hierbei wird die Einsatzzeit in Stunden pro Jahr und pro Beschäftigtem festgelegt. Diese Grundbetreuung umfasst alle grundlegenden Maßnahmen, die notwendig sind, um den Arbeitsschutz im Unternehmen zu gewährleisten.
Stunden pro Beschäftigtem im Jahr
Die Einsatzzeit der Fachkraft für Arbeitssicherheit wird in Stunden pro Jahr und pro Beschäftigtem berechnet. Die genauen Werte hängen vom WZ-Code des Unternehmens ab und werden in der DGUV Vorschrift 2 festgelegt. Beispielsweise könnte die Einsatzzeit in einem Büroarbeitsplatz geringer ausfallen als in einem Industrieunternehmen, wo höhere Risiken bestehen.
Beispielrechnung:
- WZ-Code: Produktionsbetrieb (z.B. Maschinenbau)
- Einsatzzeit: 2 Stunden pro Beschäftigtem im Jahr
Wenn ein Produktionsbetrieb 50 Mitarbeiter beschäftigt, ergibt sich eine jährliche Einsatzzeit von:
50 Beschäftigte × 2 Stunden = 100 Stunden pro Jahr
Aufteilung zwischen Fachkraft für Arbeitssicherheit und Betriebsarzt
Die festgelegte Einsatzzeit wird zwischen der Fachkraft für Arbeitssicherheit und dem Betriebsarzt aufgeteilt. Diese Aufteilung erfolgt je nach betrieblichen Anforderungen und spezifischen Risiken, die in der Gefährdungsbeurteilung festgestellt werden.
In der Regel wird die Einsatzzeit wie folgt aufgeteilt:
- Fachkraft für Arbeitssicherheit: 60-70% der Einsatzzeit
- Betriebsarzt: 30-40% der Einsatzzeit
Beispiel für die Aufteilung:
Bei einer Gesamteinsatzzeit von 100 Stunden pro Jahr (wie im obigen Beispiel):
- Fachkraft für Arbeitssicherheit: 60-70 Stunden pro Jahr
- Betriebsarzt: 30-40 Stunden pro Jahr
Fazit
Die Einsatzzeit einer Fachkraft für Arbeitssicherheit wird anhand des WZ-Codes, der Anzahl der Beschäftigten und der Art der Tätigkeit im Unternehmen berechnet. Sie stellt sicher, dass alle notwendigen Maßnahmen für den Arbeitsschutz im Betrieb ergriffen werden. Es ist entscheidend, diese Einsatzzeiten korrekt zu ermitteln und umzusetzen, um den Schutz der Mitarbeiter zu gewährleisten und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Sollten Sie Fragen zur Berechnung der Einsatzzeiten oder zur Bestellung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!